Samstag, 9. Dezember 2006
Mein Meer. Mein Strand. Meine Palmen.
frankiemeyer, 01:57h
Boa noite!
Als Reisender in der temporada baixa, also in der Nebensaison (in diesem Fall: Vorsaison), hat man in Brasilien ziemlich gute Karten. Sicher, es mischen sich immer ein paar schlechte ins Blatt. Z.B. die Karte "geschlossen". Hab ich jetzt schon mehrfach erlebt in unterschiedlichsten Lagen, dass einiges zur Zeit, da nur wenige Touristen im Land unterwegs sind, einfach noch zu hat oder noch nicht stattfindet. Eine Tour in den im Atlantik gelegenen Nationalpark Abrolhos wollte ich machen, ging aber nicht, weil die erst ab acht Personen rausfahren. Wir waren aber nur drei. Und haben vergeblich zwei Tage auf die anderen 5 gewartet...
Oder manche Orte gehen einfach nur, wenn's voll ist. Morro de São Paulo, wo ich gerade bin und diese Zeilen schreibe, ist so ein Ort. Der Ort lebt vom Tourismus, vom Trubel und von Stimmung. Wenn aber kaum Leute da sind, dann hat der Ort keinen Flair und macht nicht wirklich Laune. (Aber jetzt ist Wochenende, und die Leute aus Salvador fallen ein!)
Nicht dass ich hier in Brasilien auf Party aus bin. Nun wirklich nicht. Aber wenn in Itaúnas, der Geburtsstadt des Forró (Musikstil des Nordostens, der ein bisschen an Country und Folk errinnert, so ne Art Scheunenpolka - in diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass in diesem Blog Diskussionen zu Musikthemen jedweder Art prinzipiell erlaubt und erbeten sind...:-), wenn also dort in der Hauptsaison (etwa ab Weihnachten) jeden Abend Forró live dargeboten wird, aber jetzt gerade gar nix, dann finde ich das halt schade!
Aber nun zu den guten Karten! Ich zieh mal blank: Mein Meer. Mein Strand. Meine Palmen. Meine Sonne. Meine Pousada. Mein Essen. Mein Bier. Meine Caipirinha. - Schneider. Mindestens.
Es war wirklich so in den letzten zwei Wochen: Wo ich auch war, an welchem Strand auch immer, nie waren mehr als eine Handvoll Menschen da. Ein Traum! Paradiesisch! Manchmal war ich ganz alleine, und ich dachte, das kann jetzt nicht wahr sein, das ist gerade ein Film, eine Parallelwelt, oder was auch immer.
Und, Leute, wir reden hier von Bahia! Hier, wo ein Traumstrand neben dem anderen liegt. Und ich hab sie ALLE gehabt! Naja, nicht ganz, ich hab mir die Rosinen rausgepickt. Ein paar ganz besondere Perlen, wahre Prachtexemplare! Und jeder Strand mit seinen speziellen Attributen und Erinnerungen: Reiten am kilometerlangen Strand von Itaúnas. Dekadent auf dem ultrabequemen Liegestuhl speisen an der Praia do Espelho nahe Trancoso und an der Praia Taipú de Fora nahe Barra Grande. Oder einfach nur das Ereignis Natur erleben, schauen, staunen und entspannen an der paradiesischen Prainha bei Itacaré und an der Praia Cueira auf der Ilha da Boipéba.
Und wo ich schon vom Essen gesprochen haben: Frisch zubereitete Langusten mit Reis, Bohnen und Pirão (ein typisch bahianisches Gericht, mit Maniokmehr angedickte Fischsuppe, praktisch Brei), und das ganze am Strand von Cueira essen - der perfekte Moment!
Sowieso fand ich Boipéba bis jetzt am besten. Auch wegen der Pousada, die direkt am Strand liegt. Morgens Fensterladen aufmachen, rausgucken: Strand und Meer. Abends auf der Veranda sitzen und Fisch essen, dabei das Meer rauschen lauschen und dem Vollmond zugucken, wie er sein helles Licht aufs Wasser streut - noch so'n perfekter Moment.
Aber alle Orte hatten ihren ganz speziellen Reiz. An was ich mich erinnern werde bei meinem Trip durch Bahia: An die Einsamkeit und Abgeschiedenheit im Dorf Itaúnas und an das Volleyballspielen mit den Kindern. An die kerzenlichtbeschienene Abendstimmung auf dem Platz Quadrado in Trancoso. An die coole, abgehangene Stimmung in Itacaré und an die Prainha. An den Sand in Barra Grande. Und an das Paradies auf Boipéba.
Und bevor es morgen nach Salvador, in die Hauptstadt von Bahia, geht, muss ich noch etwas finden, an dass ich mich in Bezug auf Morro de São Paulo erinnern werde. Wahrscheinlich wird es der atemberaubende Blick aus meiner hoch gelegenen Pousada auf das Meer sein. Genauer gesagt: aus meinem Bett heraus. Und was ich garantiert auch nicht vergessen werde: Heute habe ich am Strand einen kennengelernt, der seinen Hund "Schumacher" genannt hat.
Also, das ist doch ein ordentliches Blatt, was ich hier auf der Hand habe, oder?! Allerdings hab ich auch noch die Arschkarte. Die, die jeder Reisende hat. Die, die zuletzt gezogen wird, und wo draufsteht: wieder nach Hause.
Até logo!
Francão
Als Reisender in der temporada baixa, also in der Nebensaison (in diesem Fall: Vorsaison), hat man in Brasilien ziemlich gute Karten. Sicher, es mischen sich immer ein paar schlechte ins Blatt. Z.B. die Karte "geschlossen". Hab ich jetzt schon mehrfach erlebt in unterschiedlichsten Lagen, dass einiges zur Zeit, da nur wenige Touristen im Land unterwegs sind, einfach noch zu hat oder noch nicht stattfindet. Eine Tour in den im Atlantik gelegenen Nationalpark Abrolhos wollte ich machen, ging aber nicht, weil die erst ab acht Personen rausfahren. Wir waren aber nur drei. Und haben vergeblich zwei Tage auf die anderen 5 gewartet...
Oder manche Orte gehen einfach nur, wenn's voll ist. Morro de São Paulo, wo ich gerade bin und diese Zeilen schreibe, ist so ein Ort. Der Ort lebt vom Tourismus, vom Trubel und von Stimmung. Wenn aber kaum Leute da sind, dann hat der Ort keinen Flair und macht nicht wirklich Laune. (Aber jetzt ist Wochenende, und die Leute aus Salvador fallen ein!)
Nicht dass ich hier in Brasilien auf Party aus bin. Nun wirklich nicht. Aber wenn in Itaúnas, der Geburtsstadt des Forró (Musikstil des Nordostens, der ein bisschen an Country und Folk errinnert, so ne Art Scheunenpolka - in diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass in diesem Blog Diskussionen zu Musikthemen jedweder Art prinzipiell erlaubt und erbeten sind...:-), wenn also dort in der Hauptsaison (etwa ab Weihnachten) jeden Abend Forró live dargeboten wird, aber jetzt gerade gar nix, dann finde ich das halt schade!
Aber nun zu den guten Karten! Ich zieh mal blank: Mein Meer. Mein Strand. Meine Palmen. Meine Sonne. Meine Pousada. Mein Essen. Mein Bier. Meine Caipirinha. - Schneider. Mindestens.
Es war wirklich so in den letzten zwei Wochen: Wo ich auch war, an welchem Strand auch immer, nie waren mehr als eine Handvoll Menschen da. Ein Traum! Paradiesisch! Manchmal war ich ganz alleine, und ich dachte, das kann jetzt nicht wahr sein, das ist gerade ein Film, eine Parallelwelt, oder was auch immer.
Und, Leute, wir reden hier von Bahia! Hier, wo ein Traumstrand neben dem anderen liegt. Und ich hab sie ALLE gehabt! Naja, nicht ganz, ich hab mir die Rosinen rausgepickt. Ein paar ganz besondere Perlen, wahre Prachtexemplare! Und jeder Strand mit seinen speziellen Attributen und Erinnerungen: Reiten am kilometerlangen Strand von Itaúnas. Dekadent auf dem ultrabequemen Liegestuhl speisen an der Praia do Espelho nahe Trancoso und an der Praia Taipú de Fora nahe Barra Grande. Oder einfach nur das Ereignis Natur erleben, schauen, staunen und entspannen an der paradiesischen Prainha bei Itacaré und an der Praia Cueira auf der Ilha da Boipéba.
Und wo ich schon vom Essen gesprochen haben: Frisch zubereitete Langusten mit Reis, Bohnen und Pirão (ein typisch bahianisches Gericht, mit Maniokmehr angedickte Fischsuppe, praktisch Brei), und das ganze am Strand von Cueira essen - der perfekte Moment!
Sowieso fand ich Boipéba bis jetzt am besten. Auch wegen der Pousada, die direkt am Strand liegt. Morgens Fensterladen aufmachen, rausgucken: Strand und Meer. Abends auf der Veranda sitzen und Fisch essen, dabei das Meer rauschen lauschen und dem Vollmond zugucken, wie er sein helles Licht aufs Wasser streut - noch so'n perfekter Moment.
Aber alle Orte hatten ihren ganz speziellen Reiz. An was ich mich erinnern werde bei meinem Trip durch Bahia: An die Einsamkeit und Abgeschiedenheit im Dorf Itaúnas und an das Volleyballspielen mit den Kindern. An die kerzenlichtbeschienene Abendstimmung auf dem Platz Quadrado in Trancoso. An die coole, abgehangene Stimmung in Itacaré und an die Prainha. An den Sand in Barra Grande. Und an das Paradies auf Boipéba.
Und bevor es morgen nach Salvador, in die Hauptstadt von Bahia, geht, muss ich noch etwas finden, an dass ich mich in Bezug auf Morro de São Paulo erinnern werde. Wahrscheinlich wird es der atemberaubende Blick aus meiner hoch gelegenen Pousada auf das Meer sein. Genauer gesagt: aus meinem Bett heraus. Und was ich garantiert auch nicht vergessen werde: Heute habe ich am Strand einen kennengelernt, der seinen Hund "Schumacher" genannt hat.
Also, das ist doch ein ordentliches Blatt, was ich hier auf der Hand habe, oder?! Allerdings hab ich auch noch die Arschkarte. Die, die jeder Reisende hat. Die, die zuletzt gezogen wird, und wo draufsteht: wieder nach Hause.
Até logo!
Francão
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